Pressemitteilung: Gewerkschafter aus Duisburg verhaftet

Nach Urlaubsreise in Slowenien festgenommen

 

Der seit vielen Jahren in Deutschland lebende Gewerkschafter und Menschenrechtsaktivist Ismet Kilic wurde am vergangenen Freitag auf dem Rückweg aus dem Urlaub in Kroatien an der Grenze zu Slowenien festgenommen und wurde in ein Gefängnis überführt. Der Hintergrund der Fest-nahme ist allergrößter Wahrscheinlichkeit nach ein internationaler Haftbefehl der türkischen Regierung. Bereits 1997 floh Ismet Kilic aus der Türkei nach Deutschland, weile er aufgrund seiner gewerkschaftlichen Arbeit wegen „Mitgliedschaft in einer Terrororganisation“ zu sieben Jahren Haft verurteilt worden ist. Er wurde als politischer Flüchtling anerkannt und ist seit 2009 deutscher Staatsbürger. Freund*innen und Familienangehörige befürchten nun eine Auslieferung an die türkischen Behörden. Bereits in der Vergangenheit wurden zahlreiche aus der Türkei geflüchtete Oppositionelle im Zuge ihres Urlaubs im Ausland festgesetzt.

„848 Haftersuchungen hat die Türkei allein an die Bundesregierung gestellt. Diese Haftbefehle dienen zu nichts weiterem, als die linke Opposition in der Türkei einzuschüchtern und mundtot zu machen. Sie sollten endlich ihre Gültigkeit verlieren.“, sagt Nese Kartal, Sprecherin des Kreisverbands DIE LINKE. Duisburg. „Es ist geradezu grotesk, wenn Menschen aus dem gleichen Grund politisches Asyl erhalten und in einem Nachbarland wieder festgenommen werden - und das sogar noch nach über 20 Jahren. Wir kritisieren zutiefst, dass Interpol eine solche Bedrängung seitens der türkischen Behörden auch in Europa zulässt.   Wir fordern die sofortige Freilassung von Ismet Kilic. Er muss unverzüglich zu seiner Familie nach Duisburg zurückkehren können. Die deutschen Behörden sind verpflichtet, sich umgehend um die Belange ihres Bürgers zu kümmern.“.

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