Pressemitteilung: Globaler Klimastreik 23. September - Menschen vor Profite

DIE LINKE. Duisburg, Marcel Narloch

Die Klima- und Energiewende gelingt nur, wenn sie sozial abgesichert wird

 

Die multiplen Weltkrisen haben in den letzten zwei Jahren in der Berichterstattung den Klimawandel in die zweite oder dritte Reihe verdrängt. Dabei nimmt die Klimakatastrophe immer weiter an Fahrt auf, wie zuletzt die massiven Überschwemmungen in Pakistan gezeigt haben. Mehr als tausend Menschen starben und mindestens dreißig Millionen Pakistaner:innen wurden obdachlos.

 

Am 23. September ruft Fridays for Future auch in Duisburg zu einem weiteren globalen Klimastreik auf. Unter dem Motto #PeopleNotProfit ist die Hauptforderung auf allen Kontinenten und überall in Deutschland, dass die Politik nicht mehr länger Konzerninteressen über Menschenleben stellt! Die Auftaktkundgebung startet wie immer um 16:00 Uhr auf der Königstraße vor dem Forum Duisburg.

„Auch in Duisburg wird seit vielen Jahren durch die informelle Große Koalition aus SPD und CDU eine klima- und umweltschädliche Politik betrieben.“, äußert sich Marcel Narloch, Beisitzer im Kreisvorstand DIE LINKE. Duisburg und zuständig für die Themen Umwelt, Wohnen und Soziales. „Es gibt immer noch keine Baumschutzsatzung und Bäume werden für fragwürdige Bau- und Verkehrsinfrastrukturprojekte munter weiter gefällt. Der Logistik und den Logistikverkehren wird scheinbar alles untergeordnet, wie man an der Vehemenz der SPD und CDU sieht, die Osttangente durchzusetzen und einen neuen Logport nach dem anderen hochzuziehen. Damit erstickt Duisburg schon jetzt im Verkehrschaos, in den Abgasen und dem Verkehrslärm. Die Liste der Klima- und Umweltsünden bei gleichzeitiger und fahrlässiger Vermeidung und Ablehnung sinnvoller Klima- und Umweltschutzmaßnahmen ist sehr lang. Die in Duisburg politisch Verantwortlichen sind leicht zu benennen.“

Die Fridays for Future Bewegung ist sich zunehmend bewusst, dass die nachhaltige Transformation unserer Gesellschaft auch mit der sozialen Frage zusammenhängt und nur gelingen kann, wenn Menschen mit wenig Einkommen und Vermögen auch umfänglich unterstützt werden. Zuletzt forderte Fridays for Future einen Sonderfonds in Höhe von 100 Milliarden Euro, der diese Transformation in ihren Anfängen finanzieren, vor allem beschleunigen und auch sozial abfedern muss. Gerade sehr vermögende Menschen und auch die Wirtschaftsunternehmen müssen endlich ihren Beitrag durch Steuerabgaben leisten, um die Klimakatastrophe wenigstens noch abzumildern. Die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse malen ein düsteres Bild an die Wand: Das 1,5 Grad Ziel ist schon lange nicht mehr zu halten, die Kipppunkte, die für eine Beschleunigung der Erderwärmung sorgen, werden zu schnell erreicht und das Überleben der Menschheit insgesamt wird in Frage gestellt. Jede Krise betrifft immer alle Menschen. Die Schäden und Folgen spüren aber zuerst die Ärmsten, die sie auch zuerst ausbaden müssen (Quelle: DER SPIEGEL. https://is.gd/zuqWM6).

Narloch fragt abschließend: „Für wen sind eigentlich die Bauprojekte in Duisburg gedacht und wem nützen sie? Die letzten noch intakten und wertvollen Natur-, Freizeit- und Erholungsflächen werden als Duisburger Gemeingut an private Investoren verscherbelt, die dann zumeist Luxuswohnprojekte hochziehen, die der durchschnittliche Duisburger Bürger sich gar nicht leisten kann. Oder wie in Huckingen, wo für wenige vermögende Golfer ein Golfplatz erweitert wird. Die letzten Armutsberichte lassen auch klar den Trend erkennen, wie stark der Verdrängungseffekt in vielen Stadtteilen wirkt. Die Schere zwischen arm und reich wird auch in Duisburg immer größer, zumal Menschen mit wenig Einkommen auch in den Stadtteilen leben müssen, die die auch aus Klima- und Umweltsicht mieseste Lebensqualität bieten. Da steckt auch ein sozialer Sprengstoff drin, der in der Stadtspitze nicht angekommen ist und gerne ignoriert wird. Eine Politik nach Gutsherrenart, die Duisburg schadet. Am Ende fällt durch die Zerstörung dieser wichtigen Naturflächen und viele nicht getroffene Entscheidungen der Klimawandel aber der gesamten Duisburger Bevölkerung schmerzhaft auf die Füße und die Lebensqualität sinkt insgesamt für alle. Das wird sich in den nächsten Jahren deutlich zeigen.“

DIE LINKE ruft zum globalen Klimastreik am Freitag, den 23. September, um 16:00 Uhr vor dem Forum Duisburg auf.

Pressemitteilung als PDF...