Skandalöse Hausräumung in Duisburg-Marxloh: 12 Kinder betroffen – Stadt lässt Familien im Stich

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Richtigstellung zur Pressemitteilung zur Hausräumung im Marxloh:

In dieser Pressemitteilung zur Räumung des Hauses im Marzloh ist von 26 betroffenen Kindern die Rede. Diese Zahl basierte auf einer Angabe von Bewohner:innen vor Ort.
Nach Veröffentlichung der Mitteilung wurden wir von sachkundigen Anwohner:innen darüber informiert, dass die tatsächliche Zahl der betroffenen Kinder bei 12 liegt. Diese Korrektur möchte wir hiermit vornehmen.

Wichtig bleibt unabhängig von der genauen Zahl: Es sind Kinder betroffen und das sollte unser aller Aufmerksamkeit und Empathie verdienen.
Hüseyin Aydin

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Heute kam es in Marxloh zu einer erschütternden Hausräumung durch das Ordnungsamt der Stadt Duisburg mit Unterstützung der Polizei. Betroffen sind mehrere bulgarische Familien darunter 26 Kinder, ein zwei Monate altes Baby und ein an Asthma erkrankter Junge, der auf regelmäßige medizinische Versorgung angewiesen ist. Die offizielle Begründung der Stadt: angebliche Brandschutzmängel.

Doch was in der Theorie wie eine Maßnahme zur Gefahrenabwehr klingt, zeigt sich in der Praxis als zutiefst unmenschlicher und verantwortungsloser Umgang mit Schutzbedürftigen. Die Familien wurden gezwungen, ihre Wohnungen zu verlassen ohne klare Perspektive, wohin sie gehen sollen. Die Behörden nahmen offenbar billigend in Kauf, dass Kinder obdachlos werden. Vom Jugendamt war vor Ort nichts zu sehen. Wo bleibt der gesetzlich verankerte Schutz für Kinder und Jugendliche? Wer übernimmt die Verantwortung, wenn diesen Kindern heute Nacht etwas zustößt?

Hüseyin Aydin, stellvertretender Sprecher der Partei Die Linke Duisburg, war vor Ort und sprach mit betroffenen Familien und Kindern. Er zeigt sich entsetzt:

Ich habe mit Müttern gesprochen, die nicht wussten, wohin sie mit ihren kleinen Kindern sollen. Ein Baby war gerade mal zwei Monate alt, ein anderer Junge leidet an Asthma und braucht regelmäßig Medikamente – niemand von der Stadt hat sich darum gekümmert. Das ist unmenschlich. Diese Räumung war nicht nur ein bürokratischer Akt sie war eine direkte Gefährdung von Kindern. Wenn in diesem Land der Kinderschutz noch etwas gelten soll, dann ist das heute mit Füßen getreten worden. Die Verantwortung liegt bei Oberbürgermeister Sören Link und seiner Verwaltung. Dieses Vorgehen ist beschämend für eine Stadt wie Duisburg.

Gerade in Duisburg, wo viele Bulgaren unter prekären Bedingungen arbeiten, ist dieses Vorgehen besonders skandalös. Viele schuften im Hintergrund der Stadt: auf dem Werksgelände von Thyssenkrupp-Stahl, bei der Entsorgung von Ölen, Säuren und Fetten, in der Gastronomie, auf Baustellen oder in Supermärkten – oft für Dumpinglöhne, ohne Schutz, ohne Stimme.

Diese Menschen werden nun nicht nur ausgebeutet, sondern auch obdachlos gemacht während die Stadt nicht nur zuschaut, sondern gar aktiv daran mitwirkt.

Die Linke Duisburg fordert:

  • sofortige Hilfe und sichere Unterbringung für die betroffenen Familien
  • ein sofortiges Einschreiten des Jugendamts
  • eine Auflösung der „Taskforce Problemimmoblie“
  • ein Ende der Verdrängungspolitik gegenüber Arbeitsmigrant:innen