DIE LINKE stieß Umbenennung der Neudorfer Heinestraße an!

DIE LINKE. Duisburg

„Die Fraktion DIE LINKE in der Bezirksvertretung Mitte beantragte, die Neudorfer Heinestraße in Heinrich-Heine Straße umzubenennen. Fast allen Anwohnern war nicht bekannt, dass die heutige Heinestraße nicht an den Dichter Heinrich Heine, sondern an den Nazi-Märtyrer und SA-Truppenführer Friedrich Heine erinnert. Nach Information der Anwohne der Heinestraße und mehreren persönlichen Gesprächen sprachen sich auch die Nachbarn dafür aus, die Straße nach dem Dichter Heinrich Heine zu benennen.“, so Horst Werner Rook, Pressesprecher der LINKEN.

Ratsfrau Martina Ammann, die an  der Sitzung der Bezirksvertretung Mitte teilnahm ergänzt: „Während der Sitzung stellten die Vertreter der SPD und CDU direkt klar, dass sie gegen den Antrag der LINKEN stimmen würden. In der anschließenden Abstimmung stimmten DIE LINKE und die Grünen dem Antrag zu, die Mehrheit aus SPD und CDU stimmten dagegen.

Entgegen einer anderslautenden Meldung in der Presse stellt Bezirksvertreter Michael Dubielczyk weiterhin klar: „Dem abschließenden Vorschlag, unter jedem Straßenschild ein entsprechendes Legendenschild anzubringen, stimmte dann auch DIE LINKE zu. Dieser Vorschlag wurde mit großer Mehrheit angenommen. Eine solche Lösung entspricht auch den Wünschen vieler Anwohnerinnen und Anwohnern dieser Straße. Ich werde mich mit der Wohnungsbaugesellschaft Duisburg Süd in Verbindung setzen und stehe allen Anwohnerinnen und Anwohnern der jetzt Heinrich Heine gewidmeten Straße gerne für Gespräche zur Verfügung.“


Heinrich Heine 1844: 

Die schlesischen Weber

Im düstern Auge keine Thräne,
sie sitzen am Webstuhl und fletschen die Zähne;
Deutschland, wir weben dein Leichentuch.
Wir weben hinein den dreyfachen Fluch –
Wir weben, wir weben!

Ein Fluch dem Gotte, zu dem wir gebeten
In Winterkälte und Hungersnöthen;
Wir haben vergebens gehofft und geharrt,
Er hat uns geäfft und gefoppt und genarrt –
Wir weben, wir weben!

Ein Fluch dem König, dem König der Reichen,
Den unser Elend nicht konnte erweichen,
Der den letzten Groschen von uns erpreßt
Und uns wie Hunde erschießen läßt –
Wir weben, wir weben!

Ein Fluch dem falschen Vaterlande,
Wo nur gedeihen Schmach und Schande,
Wo jede Blume früh geknickt,
Und Fäulniß und Moder den Wurm erquickt –
Wir weben, wir weben!

Das Schiffchen fliegt, der Webstuhl kracht,
Wir weben emsig Tag und Nacht –
Altdeutschland, wir weben dein Leichentuch,
Wir weben hinein den dreyfachen Fluch,
Wir weben, wir weben!

"Das auch als Weberlied bekannt gewordene Gedicht erschien am 10. Juni 1844 unter dem Titel Die armen Weber in der von Karl Marx herausgegebenen Zeitung Vorwärts! und wurde in einer Auflage von 50.000 Stück als Flugblatt in den Aufstandsgebieten verteilt. Der preußische Innenminister Adolf Heinrich von Arnim-Boitzenburg bezeichnete das Werk in einem Bericht an König Friedrich Wilhelm IV. als „eine in aufrührerischem Ton gehaltene und mit verbrecherischen Äußerungen angefüllte Ansprache an die Armen im Volke“. Das Königlich Preußische Kammergericht ordnete ein Verbot des Gedichts an. Ein Rezitator, der es dennoch gewagt hatte, es öffentlich vorzutragen, wurde 1846 in Preußen zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Friedrich Engels, der Heine im August 1844 in Paris kennenlernte, übersetzte das Weberlied ins Englische und publizierte es im Dezember desselben Jahres in der Zeitung „The New Moral World“." (http://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Heine)