Jugend rockt Duisburger Kundgebung für mehr Geld und Übernahme

Mit 8.000 Teilnehmern hatte Thomas Keuer, verdi.-Geschäftsführer, gerechnet, es kamen 14.000 um für ein Lohnplus, 30 Tage Urlaub für alle, unbefristete Übernahme nach der Ausbildung und eine Stresszulage für Bus- und Bahnfahrer zu demonstrieren. Selbstbewusst hieß es dazu auf Transparenten „Wir sind es wert!“

Ab 10 Uhr ging am 2. Warnstreiktag von ver.di in Duisburg nichts mehr. Nicht enden wollende Menschenmassen bewegten sich mit Fahnen, Streikwesten und einem ohrenbetäubenden Trillerpfeifenkonzert , in Richtung Burgplatz. Ihre Forderung nach einem Sockelbetrag von 100 Euro und darauf noch einmal 3,5 % mehr Geld ist mehr als berechtigt. Die Rechnung ist ganz einfach. Am Beispiel einer Erzieherin: 2.500 Euro brutto plus 100 Euro macht 2.600 Euro. Plus 3,5 % auf 2.600 Euro sind 91 Euro. Also insgesamt 2.691 Euro. Das sind 7,6 % mehr und liegt noch unterhalb der 10 prozentigen Diätenerhöhung, die sich die Bundestagsabgeordneten kürzlich genehmigt haben.

 

Die Gewerkschaftsjugend hatte sich was ganz besonderes ausgedacht, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen. Mit Hilfe einer Konfetti-Kanone wurde der strahlend blaue Himmel über dem Duisburger Rathausplatz mehrfach in ein buntes Farbenmeer verwandelt. Begleitet von wummernden Bässen bahnte sich ein LKW den Weg durch die Menschenmassen. Weit sichtbar hockt darauf eine Riesenpappmache, die den Comic-Superhelden „Hulk“ darstellt. Dieser Kraftprotz soll die Jugendkampagne „Zeit für Helden“ im übertragenen Sinne unterstützen. „Wer der Jugend Heldentaten im Arbeits- und Ausbildungsalltag abverlangt, soll schließlich auch gute Arbeits- und Einkommensbedingungen schaffen“ lautet die Message. Dazu gehört 30 Urlaub statt 27, eine berufliche Perspektive durch unbefristete Übernahme nach der Ausbildung und eine elternhausunabhängige Vergütung. „Das Hotel Mama kann sehr schnell zum Gefängnis werden“ brachte eine Jugendvertreterin es auf den Punkt. Die Duisburger LINKE mittendrin solidarisch an der Seite der Streikenden. „Sie sind nicht bereit, jungen Menschen nach der Ausbildung eine berufliche Perspektive durch Übernahme zu bieten. Für sie ist es wichtiger, sich um die Übernahme ihres Ex-Kanzleramtsministers Pofalla bei der Deutschen Bahn zu kümmern.“ heißt es u.a. in der Solidaritätserklärung. Edith Fröse, Kreissprecherin