Nach der Abzocke kommt der Ausverkauf?

LINKE Duisburg sind empört über Vorgehen beim Klinikums- verkauf und befürchten Arbeitsplatz-, Lohn- und Qualitätsabbau im Klinikum.

„Über Missmanagement, ständige Fremdvergaben und Weigerung zu investieren hat Sana das Klinikum Duisburg ausbluten lassen. Und als Dank soll Sana nun die Mehrheitsanteile am Klinikum bekommen? Das wäre blanker Zynismus“, meint Lukas Hirtz, Sprecher der Duisburger LINKEn.

„Jahrelang wurden Investitionen verweigert, wurde die Qualität weiter abgebaut und nun will Sana 100 Mio. € investieren? Vermutlich ist das auch das Geld, das Sana der Stadt abgezockt hat. Nun darf die Stadt nicht vor solchen Methoden kapitulieren, sondern muss in die Offensive gehen und versuchen Sana aus dem Klinikum heraus zu drängen. Die SPD muss sich nun fragen, ob sie Politik für riesen Konzerne, oder für die Stadt macht.
Bei Privatisierungen zeigt die Vergangenheit, dass nach dem Verkauf die Arbeitsbedingungen massiv verschlechtert wurden, dass Jobs abgebaut werden und die Qualität für die Patienten sinkt. Es ist uns unverständlich, dass die SPD das ohne Not durchsetzen und sich an die Seite von Heuschrecken stellen will. Besonders die Gutsherren Art mit der in einer Hauruck-Aktion ohne Beteiligung der Beschäftigten, des Rates und der Öffentlichkeit, besorgt uns. Wir rufen den Rat und insbesondere die SPD zur Besinnung auf. Stellt euch mit uns an die Seite der Beschäftigten und Patienten in Duisburg. Stoppen wir den Ausverkauf unserer Stadt.“
„Die Strategie der Gesundheitskonzerne ist immer die Gleiche: solange Auszubildende billige Arbeit leisten ist die Welt in Ordnung. Übernommen werden sie nicht, selbst wenn teuer Personal über Leiharbeitsfirmen eingekauft werden muss. Investitionen und zwar in erster Linie in Neubauten, dienen allein der Optimierung von Prozessen und damit die Verbesserung der Wirtschaftlichkeit des
Hauses. Da können Kommunen finanziell meist nicht mithalten. Durch Auslagerungen in Tochtergesellschaften wird Personal abgebaut, die Löhne und Gehälter gedrückt. So entsteht der berühmte Sachzwang,“ so Ute Abraham, stellvertr. Kreissprecherin der LINKEN.
„ Die Verwaltung, aber auch die Fraktionen von SPD und CDU haben es eilig. Bevor eine gesellschaftliche Debatte über weitere Privatisierungen im Gesundheitswesen in der Duisburger Bevölkerung überhaupt beginnen kann, soll bereits alles unter Dach und Fach gebracht werden. Zu oft hat sich bereits die Bürgerschaft gegen Privatisierungen gewehrt, in vielen Städten wird eher wieder über Rekommunalisierung nachgedacht und entschieden. Da bleibt nicht nur die Demokratie auf der Strecke. Das Schicksal der Beschäftigten interessiert da auch nicht mehr.
Fallpauschalen und Bettenabbau, das ist die Politik mit der auf Bundes- und Landesebene die Wege für einen privaten Gesundheitsmarkt ebnet, an dem sich Sana, Helios und andere Konzerne eine goldene Nase verdienen.“
Öffentlich ist wesentlich, meint die LINKE und wird am 2. März um 13.00 Uhr an der Seite der Beschäftigten vor dem Rathaus gegen diesen Privatisierungswahn protestieren.