Beschlossener Stellenabbau bei TKS im Schatten der Corona-Krise

DIE LINKE. Duisburg; Julien Gribaa, Markus Menzel

Sanierungsplan der thyssenkrupp Steel Europe AG betrifft auch massiv Duisburg

 

Der Kreisverband DIE LINKE. Duisburg steht seit vielen Jahren an der Seite der Stahlarbeiterinnen und Stahlarbeiter, die schon einiges an arbeitsplatzvernichtenden Entscheidungen zu schlucken hatten, ohne das ihnen tragfähige und sozial absichernde Alternativen angeboten worden wären.

 

Nun hat nach dem geplanten aber noch nicht vollzogenen Verkauf der gewinnträchtigen Aufzugsparte von thyssenkrupp, der mehr als 17 Milliarden Euro in die klammen Kassen spülen soll, das neue Management unter der Vorstandsvorsitzenden Martina Merz einen Stellenabbau von 3000 Arbeitsplätzen im Stahlbereich bis 2026 beschlossen, um Kosten einzusparen. Davon sind im Ruhrgebiet der Standort Bochum mit 1000 Arbeitsplätzen und in Duisburg das Grobblechwalzwerk in Huckingen mit 800 Stellen betroffen. Das Werk in Huckingen soll unmittelbar geschlossen werden. Gerade für Duisburg ein weiterer Tiefschlag, wenn noch mehr gutbezahlte Industriearbeitsplätze dauerhaft und ersatzlos wegfallen.

Hierzu Julien Gribaa, der stellvertretende Kreissprecher DIE LINKE. Duisburg: „Die Folgen des Missmanagements haben die Mitarbeiter*innen bei thyssenkrupp ja schon seit vielen Jahren zu spüren bekommen. Traditionell ist es ja leider immer so, dass sich aufgrund in der Vergangenheit getroffener Fehlentscheidungen am leichtesten Kosten einsparen lassen, wenn Personal drastisch abgebaut wird, oder auch Standorte geschlossen und profitable Geschäftszweige durch Verkauf schnell zu Geld gemacht werden. Daher ist das Wort Sanierung per se ein Euphemismus, da eine Sanierung immer mit Stellenabbau und auch dem Verkauf oder der Schließung von Standorten einhergeht. An die Existenz und die Sorgen der betroffenen Mitarbeiter wird in der Regel nie gedacht.“

Die Finanzmärkte haben direkt nach Verkündigung des Stellenabbaus mit einem Kursfeuerwerk der thyssenkrupp Aktie reagiert und das trotz der sich wegen der Corona-Krise im freien Fall befindlichen Börsenkurse.

Julien Gribaa weiter: „Gerade in den jetzigen unsicheren Zeiten kommt so eine Entscheidung zur Unzeit für die Betroffenen. Da nützt es auch nichts, wenn der Vorstand von TKS versichert, den Stahlstandort in Bruckhausen zu sichern und hier mehr zu investieren, da die erhofften Einnahmen aus dem Verkauf der Aufzugsparte die hierfür genutzt werden sollen auf der Kippe stehen. Der Verkauf ist noch lange nicht in trockenen Tüchern. Da sich die mediale Berichterstattung momentan auf die Bekämpfung des Corona-Virus konzentriert und Menschen berechtigte Ängste haben, erreichen solche Börsentickermeldungen keine breite Öffentlichkeit mehr und gehen in den täglichen Nachrichten unter. So eine weitreichende Entscheidung ist pietätlos und hätte zumindest ein paar Wochen verschoben werden müssen, um die Belegschaften nicht noch weiter zu verunsichern. Für unser gebeuteltes Duisburg eine weitere Hiobsbotschaft auf dem Arbeitsmarkt.“

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