Pressemitteilung: Das Corona-Virus macht die Mängel offensichtlich

DIE LINKE. Duisburg, Christian Patz, Markus Menzel

Es muss einen Systemwechsel im Gesundheits- und Pflegewesen geben

 

Auch der Kreisverband DIE LINKE. Duisburg ist in seinem öffentlichen Parteileben voraussichtlich bis zum 19. April zunächst eingeschränkt. Ob dann die momentan geltenden Gebote aufgehoben werden, wird der weitere Verlauf der Pandemie und die Gesundheitsaspekte bestimmen und nicht, wie einige Parteien das bereits als eine weitgehende Lockerung fordern, die wirtschaftliche Entwicklung und die ökonomischen Parameter.

 

Christian Patz, Sprecher DIE LINKE. Duisburg hierzu: „Auch im Kreisverband und im Kreisvorstand haben wir viel über die ergriffenen Maßnahmen diskutiert, die viele Menschen im Rahmen der eingeschränkten Grundrechte für alle Menschen sehr kritisch sehen und auch wir die möglichen Gefahren für eine freiheitliche Gesellschaft darin erkennen. Mehrheitlich ist DIE LINKE aber der Meinung, die Hinweise führender wissenschaftlicher Expert*innen dringendst ernst zu nehmen und zu befolgen. Die Gesundheit jedes Menschen muss hier im Vordergrund stehen, bis die Lage sich merklich entspannt hat. Diesen Prozess weit einschneidender und immer drastischer werdender Maßnahmen gilt es aber trotzdem im Auge zu behalten und kritisch zu begleiten. Die Aufhebung dieser Einschränkungen sollten im Mittelpunkt stehen und schnellstmöglich nach medizinischer Risikoeinschätzung wieder eingestellt werden.“

DIE LINKE ist die einzige Partei die seit vielen Jahren die neoliberalen Sparmaßnahmen in allen Sektoren an den Pranger gestellt und die Folgen dieser Sparmaßnahmen gerade auch im Gesundheitsbereich durch eine Pflegekampagne klar benannt hat. Auch in Deutschland und in Duisburg sind die Mängel offensichtlich geworden. Noch vor der Corona-Krise hatte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) nach einer Studie der neoliberalen Bertelsmann-Stiftung die Schließung von mehr als 600 Krankenhäusern in Deutschland gefordert, um noch mehr Kosten einzusparen.

Christian Patz weiter: „In Deutschland wurde jahrelang die Privatisierung von Krankenhäusern sowie Pflegeeinrichtungen vorangetrieben. Die Gewerkschaften und auch die DIE LINKE haben regelmäßig darauf hingewiesen, dass mindestens 100.000 Pflegekräfte fehlen, die gut bezahlt werden müssen. Auch bei der materiellen Ausstattung der medizinischen Einrichtungen liegt vieles im Argen und die Auswirkungen des Corona-Virus machen dies traurigerweise deutlich. Jeden Abend auf dem Balkon zu klatschen hilft den Pflegekräften, die jeden Tag auch ohne Corona immer mehr leisten müssen, nicht. Sie brauchen mehr Kolleg*innen, mehr Gehalt und eine bessere Ausstattung. Die Chance wäre jetzt da, zu erkennen wo durch z.B. Privatisierungen und Einsparungen gravierende Fehler gemacht wurden und diese wieder zurückzunehmen.“

DIE LINKE fordert daher einen Systemwechsel im Gesundheits- und Pflegewesen. Profitstreben hat im Gesundheitswesen nichts verloren und schadet der Gesellschaft. Die Privatisierungen müssen alle zurückgenommen und mehr Geld in die Pflege und Gesundheit, auch für Personal und Gehälter, aber auch in Technik und Infrastruktur, investiert werden.

Pressemitteilung als PDF...