Pressemitteilung: Zum 87. Jahrestag des Genozids an Dersimern!
Die Linke Duisburg fordert die Aufarbeitung und Anerkennung der historischen Wahrheit!
Dersim, ein Gebiet in Ost-Anatolien in der heutigen Türkei, markiert einen dunklen Tag in der
Geschichte der Menschheit.
Die Ereignisse von 1937 – 38, die als Genozid an den Dersimern bekannt sind, stehen für einen der
größten Massenmorde in der Türkei, nach Gründung des Nationalstaates unter der Leitung des
Republikgründers Atatürk.
Die Dersimer beschreiben diesen Tag als Untergang und Zerstörung.
Das Osmanische Reich und später die Türkische Republik betrachteten Dersim und seine
Bewohner aufgrund ihrer Zaza alevitischer Glaubensrichtung und ihrer Ethnie als eine Region, die
einer Gruppenoperation unterzogen werden musste.
Am 4. Mai 1937 beschloss der Ministerrat die Durchführung dieser Operation, die zehntausenden
unschuldigen Menschen, darunter Frauen und Kinder, das Leben kostete.
Die Hilferufe der Dersimer wurden an diesem Tag entweder mit leblosen Körpern in den Flüssen
Munzur und Harcik erstickt oder auf den felsigen Klippen von Dersim zum Schweigen gebracht.
An diesem Tag hörte niemand die Schreie der Unschuldigen.
Die Linke fordert die türkische Regierung auf, nach 87 Jahren endlich die Wahrheit anzuerkennen
und die offizielle, falsche Geschichtsschreibung aufzugeben.
Die Öffnung der Staatsarchive ist unerlässlich, damit die Wahrheit ans Licht kommt und die
Weltöffentlichkeit aufgeklärt wird. Wir appellieren an die Bundesregierung, anlässlich des
Gedenktages am 4. Mai 2024 in Köln am Dom, Stellung zu beziehen und sich aktiv für die
Aufarbeitung dieses dunklen Kapitels einzusetzen.
Angesichts der hier lebenden Dersimer und Dersimerinnen, die bereits in der dritten Generation in
Duisburg beheimatet sind, schätzen wir ihre Zahl auf etwa 10.000. Es ist von entscheidender
Bedeutung, dass diese schrecklichen Ereignisse aufgearbeitet werden, um den inneren Frieden und
die Versöhnung zu fördern.
Die Linke steht auf der Seite der Dersimer und aller Opfer des Genozids und setzt sich entschlossen
dafür ein, dass solche Gräueltaten nie wieder geschehen.