Rassistische Bedrohung in Bergheim – Polizei schaut weg-Linksjugend Solid beteiligt sich an der Nachtwache

Seit mehr als einer Woche finden zum Schutz der Menschen „In den Peschen“ in Rheinhausen Nachtwachen statt, die von engagierten Bürgerinnen und Bürgern durchgeführt werden. Bei einer praktischen Solidaritätsaktion der LINKEN Duisburg überreichte die Kreissprecherin Edith Fröse zwei Campingstühle, einen Kasten Wasser und für die kühle Nacht einen roten wärmenden Mantel. Bei dieser Gelegenheit wurde deutlich, dass die Bewohner des Hauses tagtäglich rassistisch bedroht und beleidigt werden und Angst vor tätlichen Anschlägen haben.

 

Edith Fröse fordert daher den Innenminister auf, die Sicherheit der Menschen durch Polizeischutz zu gewährleisten und nicht zu abzuwarten, bis es zu Brandanschlägen wie in Solingen, Hünxe oder Rostock-Lichtenhagen kommt.

Nachfolgend ein Bericht der Linksjugend ['solid] Duisburg hat in der Nacht vom 21.8. auf den 22.8. von 21:30 bis 6:00 Uhr morgens Nachtwache vor dem Haus gehalten. Die Situation ist die Folgende: Ab 21:00 Uhr versammeln sich die NachtwächterInnen vor dem Haus, die Zahl der NachtwächterInnen (mit dabei sind auch die BewohnerInnen des Hauses) steigt ab 22:00 Uhr an, ab 1:00 Uhr morgens jedoch nimmt die Zahl ab, sodass eine Kerngruppe von 20 bis 30 NachtwächterInnen vor Ort ist. Es existieren insgesamt drei Posten, wo über Nacht Wache gehalten wird. Die NachtwächterInnen und die BewohnerInnen des Hauses sind "für alle Fälle" ausgerüstet. Von Polizeischutz kann nicht im Geringsten die Rede sein, sie fuhren ein paar mal auf Streife und das war's auch... Die Faschisten waren bis 2:00 Uhr morgens permanent da, rasten entweder mit ihren Autos am Haus vorbei, patrouillierten mit Fahrrädern auf der Straße oder provozierten die NachtwächterInnen mit Laserstrahlen etc., sie zeigen ununterbrochen ihre Anwesenheit und warten nur darauf, das Haus attackieren zu können und so wie es aussieht, werden sie nicht locker lassen! Die OrganisatorInnen der Nachtwache gaben uns die Auskunft, dass bis Wochenende die Nachtwache gut besetzt ist, ab nächster Woche ist die Nachtwache jedoch unterbesetzt... Vielen ist es in Duisburg noch nicht klar, aber diese NachtwächterInnen versuchen gerade ein Massaker zu verhindern! Die akute Gefahr, dass die Faschisten es darauf abgesehen haben, das Haus niederzubrennen, ist bei den DuisburgerInnen und allen voran bei der demokratisch-fortschrittlichen, linken Szene in Duisburg nicht angekommen! In Duisburg werden Menschen, darunter ungefähr 300 Kinder, mit dem Tod bedroht! Ich persönlich kann es nicht verstehen, wie Menschen nachts in Ruhe schlafen können, es ist eine regelrechte Pogromstimmung hier in Duisburg! Es kann nicht sein, dass bspw. wir gestern die einzigen DuisburgerInnen auf der Nachtwache waren und die überwiegende Mehrheit der NachtwächterInnen aus den umliegenden Städten, wie bspw. aus Bochum, Köln oder Bonn kommt, um hier Wache zu halten! Linksjugend ['solid] Duisburg wird sich weiterhin aktiv bei der Nachtwache einbringen und alle demokratisch-fortschrittlichen, linken Kräfte in Duisburg dazu aufrufen, Solidarität zu zeigen und sich der Nachtwache anzuschließen! Wir sind zumindest als Mensch dazu verpflichtet, Unmenschliches zu verhindern! RG, Gi